Spuren der Solidarität
Betriebliche Organisierung am Beispiel der Industrial Workers of the World (IWW)
In diesem Sammelband werten Mitglieder der aus Kämpfen heraus entstandenen weltweiten Basisgewerkschaft IWW ihre betriebliche Praxis aus. Dabei dreht sich der größte Teil des Buches um das Organizing-Modell der Solidaritätsgewerkschaft und seine Bedeutung für die von ihr entwickelten Organizing-Trainings.
Betriebliche Organisierung ist schwer. Wir verbringen Stunden um Stunden in Gesprächen mit Kolleg*innen, führen Aktionen durch und scheitern in den meisten Fällen. Wir fallen hin, stehen wieder auf und probieren es aufs Neue. Dieser Prozess wird selten als das begriffen, was er ist: als Teil dessen, was Arbeiter*innen tun, um ihre Stellung im Kapitalismus zu verstehen und zu verbessern. „Spuren der Solidarität“ bietet einen seltenen Einblick in den Lern- und Diskussionsprozess aktiver Gewerkschafter*innen. Die Texte sind überwiegend im Umfeld der IWW entstanden und beinhalten Geschichten, Analysen und Strategiedebatten aus einer Handvoll verschiedener Länder.
Die Autor*innen sind keine professionellen Schreiber*innen, sondern Arbeiter*innen, die über ihre Erfahrungen und Hoffnungen nachdenken sowie darüber, wie sich unsere Situation verbessern lässt. Mit der Darstellung ihres Lernprozesses zeigen sie Lehren aus der Misere am Arbeitsplatz auf und eröffnen Perspektiven für gesellschaftliche Veränderungen und eine neue Welt.
In der Lesung vom 3. Juli 2024 im bücherraum f führten die Herausgeber*innen in den Sammelband ein: Welche politischen Überlegungen stecken hinter der Buchidee? Welche Themen und Herausforderungen werden im Sammelband angesprochen und warum ist das Buch, das hauptsächlich aus den Reihen der IWW entstand und auch als Teil ihres Bildungsprogramms verstanden werden kann, für die gewerkschaftliche radikale Linke darüber hinaus auch hilf- und lehrreich?
Ada Amhang, Levke Asyr, Montel Nickelberry, Mark Richter (Hg.)
ISBN 978-3-9825440-3-8