Roshardt und Roshardt: Einst bekannt, politisch engagiert – und vergessen
Der Künstler Walter Roshardt (1897–1966), Kommunist, früher Umweltschützer, am Bau des «Café Boy» beteiligt und während des Spanischen Bürgerkriegs in der Solidaritätsbewegung für die republikanische Seite engagiert, war weitgehend vergessen. Nun ruft der Wirtschaftshistoriker Adrian Knoepfli mit der Doppelbiografie «Roshardt und Roshardt – Zwei Leben für die Kunst», ihn und seine Frau Sophie Pia Roshardt Meinherz (1892–1975) in Erinnerung.
Nach ein paar Jahren im Berlin der Roaring Twenties, wo sie Leute wie Käthe Kollwitz, Bertolt Brecht, den Filmer Ernst Lubitsch und Max Liebermann kennenlernten, unterrichtete Walter Roshardt vierzig Jahre lang an der Kunstgewerbeschule Zürich und profilierte sich als einer der besten Zeichner seiner Generation. Pia Roshardt, die sich von der Textilkünstlerin zur wissenschaftlichen Zeichnerin entwickelte, illustrierte Kinder-, Silva- und andere Bücher, schuf das schweizweit bekannte Plakat für den Schutz der Alpenblumen und entwarf 1962 zwei Briefmarken für die Pro Juventute. Die Doppelbiografie, die Knoepfli im bücherraum f vorstellt, umreisst die Karrieren, das Leben und Denken zweier spannender Persönlichkeiten in einer bewegten Zeit.
Adrian Knoepfli: Roshardt und Roshardt – Zwei Leben für die Kunst; 272 Seiten, gebunden, 75 Abbildungen; Verlag Hier und Jetzt, Zürich;
ISBN 978-3-03919-581-7